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Alles rund um Seismographen

Was ist ein Seismograph

Was ist ein Seismograph? 

Ein Seismograph ist ein Gerät, das die von einem Seismometer erfassten Bodenbewegungen aufzeichnet und darstellt. Im Grunde genommen ist ein Seismograph eine Kombination aus einem Seismometer und einem Aufzeichnungssystem. Der Begriff “Seismograph” wird häufig synonym mit “Seismometer” verwendet, obwohl es technisch gesehen einen Unterschied zwischen den beiden gibt. 

Das Seismometer misst die Erdbewegungen bzw. Bodenbewegungen und Erschütterungen, während der Seismograph diese Messungen in Form von Seismogrammen aufzeichnet. Seismogramme sind grafische Darstellungen der Amplitude der Bodenbewegungen über die Zeit, die in der Regel auf Papier, Film oder digitalen Medien aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnungen können von Seismologen und Geophysikern analysiert werden, um Informationen über Erdbeben, wie z.B. deren Stärke, Lage und Tiefe, sowie Informationen über die Struktur und Zusammensetzung des Erdinneren zu erhalten. 

Heutzutage sind viele Seismometer mit digitalen Aufzeichnungssystemen verbunden, die die gemessenen Bodenbewegungen in Echtzeit übertragen und speichern. Diese digitalen Seismographen ermöglichen eine schnellere und genauere Analyse von Erdbeben und anderen seismischen Ereignissen. 

Seismographen erfassen Bodenbewegungen und zeichnen diese auf.

Was ist ein Seismometer? 

Ein Seismometer ist ein Instrument, das Bodenbewegungen, insbesondere seismische Wellen, die durch Erdbeben, Erschütterungen, Explosionen oder andere geophysikalische Phänomene erzeugt werden, misst und aufzeichnet. Seismometer dienen dazu, die Stärke, Lage und Tiefe von Erdbeben zu ermitteln. Sie können auch zur Überwachung von vulkanischen Aktivitäten, zur Untersuchung der Erdstruktur und zur Erkundung von Bodenschätzen eingesetzt werden. 

Seismometer bestehen im Allgemeinen aus einem Massenpendel, das an einer Feder oder einem anderen elastischen Element befestigt ist, und einem System zur Messung und Aufzeichnung der Bewegungen der Masse relativ zur Umgebung. Bei Bodenbewegungen verändert die Trägheit der Masse die Position des Pendels relativ zur Umgebung, und diese Veränderung wird gemessen und aufgezeichnet. 

Es gibt verschiedene Arten von Seismometern, darunter Kurzperioden-, Langperioden- und Breitbandseismometer, die jeweils unterschiedliche Frequenzbereiche und Empfindlichkeiten aufweisen und für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können. Seismometer sind oft Teil eines größeren Netzwerks von seismischen Stationen, die zusammenarbeiten, um Erdbeben und andere seismische Ereignisse weltweit zu überwachen. 

Der Seismograph erstellt genaue Seismogramme.

Wie funktioniert ein Seismograph? 

Ein Seismograph besteht aus einem Seismometer, das Bodenbewegungen misst, und einem Aufzeichnungssystem, das die Messungen in Form von Seismogrammen darstellt. Die grundlegende Funktionsweise eines Seismographen kann wie folgt beschrieben werden: 

Seismograph Funktionsweise 

  1. Messung von Bodenbewegungen: Das Seismometer besteht aus einem Massenpendel oder einer Masse, die an einer Feder oder einem anderen elastischen Element befestigt ist. Wenn sich der Boden bewegt, bleibt die Masse aufgrund ihrer Trägheit annähernd in der gleichen Position, während das Gehäuse des Seismometers sich mit dem Boden bewegt. Dies führt zu einer relativen Bewegung zwischen der Masse und dem Gehäuse, die proportional zur Bodenbewegung ist. 
  1. Umwandlung der Bewegung in ein elektrisches Signal: Die relative Bewegung zwischen der Masse und dem Gehäuse wird in der Regel durch ein elektromechanisches System, wie z.B. einen elektromagnetischen Induktionsspulengenerator oder ein kapazitives Sensorsystem, in ein elektrisches Signal umgewandelt. Das elektrische Signal ist proportional zur Bodenbewegung und ändert sich entsprechend der Stärke und Frequenz der seismischen Wellen. 
  1. Verstärkung und Filterung des Signals: Das elektrische Signal wird durch einen Verstärker geleitet, um es auf ein verwendbares Niveau zu bringen. Zusätzlich können Filter verwendet werden, um unerwünschte Frequenzkomponenten zu entfernen oder bestimmte Frequenzbereiche von Interesse hervorzuheben. 
  1. Aufzeichnung des Signals: Das verstärkte und gefilterte Signal wird schließlich auf einem Aufzeichnungssystem dargestellt, das entweder analog oder digital sein kann. Bei einem analogen System bewegt ein Stift oder Schreiber auf einem rotierenden Papierstreifen die Aufzeichnung der Bodenbewegungen. Bei einem digitalen System wird das elektrische Signal in digitale Werte umgewandelt und auf einem Computer oder einem anderen digitalen Speichermedium gespeichert. 
  1. Analyse der Seismogramme: Die aufgezeichneten Seismogramme werden von Seismologen und Geophysikern analysiert, um Informationen über Erdbeben, wie z.B. deren Stärke, Lage und Tiefe, sowie Informationen über die Struktur und Zusammensetzung des Erdinneren zu erhalten. 

Seismograph Aufbau: Das sind die wichtigsten Komponenten 

Ein Seismograph besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem Seismometer, das die Bodenbewegungen misst, und einem Aufzeichnungssystem, das die Messungen in Form von Seismogrammen darstellt. Die grundlegenden Komponenten eines Seismographen sind: 

  • Masse: Die Masse, auch als “inertiale Masse” bezeichnet, ist ein schweres Objekt, das als Referenzpunkt für die Messung der Bodenbewegungen dient. Aufgrund ihrer Trägheit bleibt die Masse während der Bodenbewegungen annähernd in der gleichen Position. 
  • Feder oder elastisches Element: Die Masse ist an einer Feder oder einem anderen elastischen Element befestigt, das sie mit dem Gehäuse des Seismometers verbindet. Dieses Element ermöglicht die relative Bewegung zwischen der Masse und dem Gehäuse bei Bodenbewegungen. 
  • Sensorelement: Das Sensorelement, z.B. ein elektromagnetischer Induktionsspulengenerator oder ein kapazitives Sensorsystem, wandelt die relative Bewegung zwischen der Masse und dem Gehäuse in ein elektrisches Signal um. Das elektrische Signal ist proportional zur Bodenbewegung und ändert sich entsprechend der Stärke und Frequenz der seismischen Wellen. 
  • Verstärker und Filter: Das elektrische Signal wird durch einen Verstärker geleitet, um es auf ein verwendbares Niveau zu bringen. Zusätzlich können Filter verwendet werden, um unerwünschte Frequenzkomponenten zu entfernen oder bestimmte Frequenzbereiche von Interesse hervorzuheben. 
  • Aufzeichnungssystem: Das verstärkte und gefilterte Signal wird schließlich auf einem Aufzeichnungssystem dargestellt, das entweder analog oder digital sein kann. Bei einem analogen System bewegt ein Stift oder Schreiber auf einem rotierenden Papierstreifen die Aufzeichnung der Bodenbewegungen. Bei einem digitalen System wird das elektrische Signal in digitale Werte umgewandelt und auf einem Computer oder einem anderen digitalen Speichermedium gespeichert. 
  • Gehäuse: Das Gehäuse schützt die empfindlichen Komponenten des Seismographen vor Umgebungseinflüssen wie Wind, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Es ist wichtig, dass das Gehäuse fest auf dem Boden oder einem stabilen Fundament verankert ist, um präzise Messungen der Bodenbewegungen zu ermöglichen. 

Ein Seismograph kann auch aus mehreren Seismometern bestehen, die in verschiedenen Richtungen (vertikal und horizontal) ausgerichtet sind, um die Bodenbewegungen in allen drei Raumrichtungen zu messen. Dies ermöglicht eine genauere Bestimmung der seismischen Wellen und hilft bei der Lokalisierung und Charakterisierung von Erdbeben und anderen seismischen Ereignissen. 

Die meisten kennen Seismographen im Zusammenhang mit Erdbeben.

Was macht ein Seismograph in der Praxis? 

In der Praxis werden Seismographen hauptsächlich für folgende Zwecke eingesetzt: 

  • Erdbebenüberwachung: Seismographen sind ein wesentliches Instrument zur Überwachung von Erdbebenaktivitäten auf der ganzen Welt. Sie erfassen seismische Wellen, die von Erdbeben erzeugt werden, und ermöglichen es Seismologen, die Lage, Tiefe und Stärke dieser Erdbeben zu bestimmen. Durch die kontinuierliche Überwachung von Erdbeben können Wissenschaftler Muster und Trends erkennen und möglicherweise Hinweise auf zukünftige Erdbebenaktivitäten erhalten. 
  • Frühwarnsysteme: Seismographen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Implementierung von Erdbebenfrühwarnsystemen. Diese Systeme nutzen die Informationen, die von Seismographen erfasst werden, um schnelle Warnungen vor bevorstehenden Erdbeben an betroffene Gebiete zu senden. Frühwarnsysteme können dazu beitragen, Schäden zu minimieren und Leben zu retten, indem sie den Menschen vor Ort Zeit geben, sich in Sicherheit zu bringen oder Schutzmaßnahmen zu ergreifen. 
  • Vulkanüberwachung: Seismographen werden auch zur Überwachung von vulkanischen Aktivitäten eingesetzt, da sie seismische Wellen erfassen können, die durch Bewegungen von Magma oder Gestein im Untergrund erzeugt werden. Die Analyse dieser seismischen Daten kann helfen, mögliche vulkanische Eruptionen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Warnungen und Evakuierungen auszulösen. 
  • Erforschung der Erdstruktur: Seismographen liefern wertvolle Informationen über die Struktur und Zusammensetzung des Erdinneren. Durch die Analyse der seismischen Wellen, die sich durch die Erde ausbreiten, können Geophysiker Rückschlüsse auf die verschiedenen Schichten und Grenzen innerhalb der Erde ziehen. 
  • Explorationsgeophysik: Seismographen werden auch in der Explorationsgeophysik eingesetzt, z. B. bei der Suche nach Öl, Gas, Mineralien oder Grundwasser. Durch künstlich erzeugte seismische Wellen (z.B. durch Sprengungen oder Schläge auf den Boden) und die anschließende Analyse der von Seismographen aufgezeichneten Daten können Wissenschaftler und Ingenieure Informationen über die geologischen Schichten im Untergrund erhalten. 

Insgesamt tragen Seismographen in der Praxis dazu bei, das Verständnis der Geophysik zu verbessern, Naturkatastrophen besser zu überwachen und vorherzusagen und wertvolle Ressourcen im Untergrund zu erkunden. 

Seismograph Erfinder 

Der erste Seismograph wurde im Jahr 132 n. Chr. vom chinesischen Astronomen, Mathematiker und Ingenieur Zhang Heng (張衡) erfunden. Zhang Hengs Seismoskop, auch als “Erdbeben-Weathervane” bekannt, war ein großes, dekoratives Bronzegerät in Form einer Vase oder eines Kruges mit acht Drachenköpfen an der Außenseite, die in alle acht Himmelsrichtungen zeigten. Jeder Drachenkopf hielt eine Kugel im Maul. 

Im Inneren des Seismoskops befand sich ein Pendel. Wenn ein Erdbeben auftrat, bewegte sich das Pendel durch die seismischen Schwingungen und löste einen Mechanismus aus, der dazu führte, dass einer der Drachen die Kugel fallen ließ. Die Kugel fiel dann in den Mund einer darunter befindlichen Bronzefroschfigur, was ein akustisches Signal erzeugte. Die Richtung, aus der die Kugel fiel, gab Aufschluss über die Richtung, aus der das Erdbeben kam. 

Obwohl Zhang Hengs Seismoskop eher einfach war und keine Informationen über die Stärke oder die genaue Entfernung eines Erdbebens liefern konnte, war es dennoch ein bemerkenswertes Beispiel für frühe seismische Instrumente und den ersten bekannten Seismographen der Geschichte. Seitdem haben sich Seismographen erheblich weiterentwickelt, und moderne Seismographen sind viel präziser und können detailliertere Informationen über Erdbeben liefern. 

Was haben Seismographen und Schwingprüfsysteme gemeinsam? 

Seismographen und Schwingprüfsysteme sind beides Instrumente, die Bewegungen und Schwingungen messen, jedoch in unterschiedlichen Kontexten und für unterschiedliche Zwecke. Es gibt einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen: 

Gemeinsamkeiten: 

Messung von Bewegungen und Schwingungen: Sowohl Seismographen als auch Schwingprüfsysteme erfassen Bewegungen und Schwingungen. Seismographen messen die seismischen Wellen, die durch Erdbeben, Explosionen oder andere geophysikalische Ereignisse verursacht werden, während Schwingprüfsysteme die Schwingungen von Materialien, Komponenten oder Strukturen, in der Regel im Rahmen von Tests oder Qualitätskontrollverfahren, messen. 

Sensoren und Messgeräte: Beide Systeme verwenden Sensoren und Messgeräte, um die Bewegungen und Schwingungen in elektrische Signale umzuwandeln. In beiden Fällen können verschiedene Arten von Sensoren verwendet werden, wie z. B. Beschleunigungsmesser, Dehnungsmessstreifen oder Laser-Doppler-Vibrometer. 

Unterschiede: 

Anwendungsbereiche: Seismographen werden hauptsächlich in der Geophysik und Seismologie eingesetzt, um Erdbeben und geophysikalische Phänomene zu überwachen und zu analysieren. Schwingprüfsysteme werden dagegen in der Materialwissenschaft, im Maschinenbau, in der Luft- und Raumfahrttechnik und in vielen anderen Industrien eingesetzt, um die Leistung, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit von Materialien, Komponenten oder Strukturen unter verschiedenen Schwingungsbedingungen zu testen. 

Testumgebungen und -bedingungen: Seismographen sind in der Regel für den Einsatz im Freien und unter natürlichen Bedingungen ausgelegt, um seismische Ereignisse zu erfassen. Schwingprüfsysteme werden dagegen häufig in kontrollierten Laborumgebungen eingesetzt, um gezielte Tests unter definierten Schwingungsbedingungen durchzuführen. 

Insgesamt haben Seismographen und Schwingprüfsysteme zwar einige Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Messung von Bewegungen und Schwingungen, sie werden jedoch in verschiedenen Kontexten und für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Seismographen konzentrieren sich auf die Erfassung und Analyse von geophysikalischen Ereignissen wie Erdbeben, während Schwingprüfsysteme Materialien und Strukturen auf ihre Leistung und Haltbarkeit unter Schwingungsbedingungen testen. 

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